Zuerst sei einmal geklärt, dass sich die meisten Tiroler in den ländlicheren Gegenden meist mit dem „Du“ begegnen. Eine alte Regelung besagt, dass man ab einer Lage von 1000hm per Du sei. Ist man in der Stadt unterwegs, vergisst man diese Regelung aber besser wieder ganz schnell.
Was hat der Tiroler in Sachen Sprachgewandtheit aber sonst noch zu bieten? Ein waschechter Tiroler enttarnt sich meist von selbst – und zwar schon bei der Begrüßung. Sein Gegenüber begrüßt er gern mit einem „Grias Di“, „Servus“ oder „Seawas“. Ein einfaches „Hallo“ tuts aber auch, meistens zumindest. Will man das Dialekt-Level erhöhen, unterscheidet man zwischen „Grias Di“ und „Grias Enk“. Ersteres verwendet man, wenn eine einzelne Person angesprochen werden soll, Zweiteres, wenn mehrere Personen begrüßt werden. Verabschieden kann man sich mit einem „Pfiat Di“ oder ganz einfach wieder mit einem „Servus“. Das „Servus“ ist also der sprachliche Allrounder und fast immer passend. Eigentlich ganz einfach oder? Etwas verpönt, aber dennoch geduldet wird das „Tschüss“.
Was so manch einem Gast vor allem aus Deutschland eigenartig erscheinen könnte, wäre die Tatsache, dass der Tiroler überallhin „geht“. Er geht Einkaufen, geht Spazieren, geht zum Bäcker, geht in den Wald…. - er „läuft“ nicht, er geht. Und „läuft“ er dann doch einmal, so rennt er, ums richtig auszudrücken. Das österreichische Laufen ist also nicht das Äquivalent zum deutschen Laufen.
Aber nun zu einem der wichtigsten Punkte, zum A und O vieler Tiroler Dialekte: das *taratatataaaa* -> K! Richtig gelesen – das „K“.
Ausgesprochen wird das Tiroler „K“ wie ein „KCHHH“.
Wichtig dabei: Es muss bei der Aussprache schon fast an den Stimmbändern kratzen, wenn man es richtig machen möchte. Die Anwendung ist einfach: Ein jedes „K“ erfreut sich einer extra Portion Betonung. So wird aus einer Katze eine „KCHatze“, aus einem Kamin ein „KCHamin“ und aus einer Bank eine „BanKCH“.
Und wer nachfolgenden Witz versteht, kann sich den Sprachkurs sowieso sparen, denn der ist im Dialekt-Verstehen schon ganz gut mit dabei: „Wie sagt ein Tiroler zu einer Banane? – „Bananekch.“