Alter Hut, neuer Name
Lasst uns zu allererst einen Blick zurückwerfen, denn die Geschichte des kalten Badens geht weiter zurück, als man beim ersten Überlegen vielleicht denken möge. Mit der Begrifflichkeit des „Eisbadens“ hat das Zunutzemachen des eiskalten Wassers heute vielleicht einen neuen Namen bekommen, keineswegs ist es jedoch eine erfundene Methodik, die wir unser Eigen nennen dürfen. Denn schon zu Zeiten der alten Römer und Griechen wurde die Kaltwassertherapie als wirkungsvolle Methode genutzt, um Körper und Geist zu stärken und sich abzuhärten. Ebenso erkannte der bayrisch-schwäbische Priester und Naturheilkundler Sebastian Kneipp die Beschwerdelinderung durch kaltes Wasser und feilte Jahrzehnte lang an seinem Konzept, Beschwerden und Krankheiten durch das Übergießen mit kaltem Wasser zu lindern oder gar zu heilen.
Auch Wanderprediger und Pionier der Naturheilkunde Ernst Mahner erkannte zu den Anfängen des 19. Jahrhunderts die wohltuende Wirkung des Winterbadens, einer abgeschwächten Form des Eisschwimmens, das er auch gerne in der Öffentlichkeit vorpraktizierte, genauso wie man dies auch Johann Wolfgang von Goethe nachsagt. In vielen Ländern, wie beispielsweise in der Schweiz, in Polen und Tschechien erfreut sich das Winterbaden großer Beliebtheit und wird übrigens auch als Volkssport betrieben.
Als sehr bekannter Verfechter des Eisbadens aus der heutigen Zeit möchten wir den niederländische Extremsportler Wim Hof nennen. Mit der von ihm selbst entwickelten Wim-Hof-Methode, die im Kern aus einer speziellen Atemtechnik besteht und sich positiv auf die Gesundheit auswirken soll, erzielte der Sportler große Bekanntheit und Erfolge.